Donnerstag, 12. Juni 2008

GABI LUNCA in der Badischen Zeitung

Unsere BZ hat gestern eine Art Rezension auf die CD von GABI LUNA gedruckt. Ich schrieb schon über dieses hervorragende Release von Asphalt Tango Records hier "GABI LUNCA in Sounds From A Bygone Age". Die CD ist einfach brilliant, und ich will noch mal sagen, dass ihr einziges Mankel ihre Kürze ist.  Hier ist der BZ-Text - eine positive Bewertung mit einem Hauch von westlicher ignorante Arroganz. Wie immer habe ich mir erlaubt, ein paar Kommentare hinzuzufügen.

CD: GIPSY: Die Königin der Zigeunermusik Gabi Lunca
Ihr Musikkritiker habt manchmal einen seltsamen Geschmack, sagt der Kollege, der mal kurz in die Platte hineingeschnuppert hat. Finden wir nun zumindest in dem Fall nicht. Gabi Lunca kennt hierzulande zwar keiner mehr (man kann denken, dass früher die Bundesbürger Schlangen gestanden haben, um sie Live zu erleben) und selbst in ihrer Heimat Rumänien dürfte sie nur noch den Älteren ein Begriff sein (dafür singen heute alle jungen Deutsche die Lieder von Katherina Valente und Roy Black). Und dagegen wollen wir anschreiben. Denn die Musik, die die " Tzinganca de matase — die Königin des Gipys" in den 1960ern und 70ern in Rumänien machte, geht auch heute noch ins Blut. Zusammen mit ihrem Mann, dem Akkordeonisten Ion Onorio, und Spitzenmusikern (Gitarre, Violine, Cymbal, Bass) schuf sie einen Musikstil, der die verschiedenen Elemente aus Zigeunermusik, rumänischer Folklore und Swing verschmelzen ließ (ah so... wie heißt dieser Stil also? Vielleicht wäre es nützlich, noch andere CDs aus der Reihe „Sounds From A Bygone Age“ zu hören?). In das Rumänien unter Diktator Ceausescu brachte diese Musik also einen Hauch vom weiten Westen (hat unser Autor überhaupt eine Ahnung von Ceausescu und dem Westen in den 60er-70er Jahren?). Faszinierend aus heutiger Perspektive ist dagegen eher das rumänische Idiom (und das zigeunerische  Idiom ist nicht mehr relevant? Wofür steht dann "gipsy" im Titel?). Zum Beispiel die Hora, jener Rundtanz, dessen rhythmischer Magie man sich nur schwer entziehen kann. Und dazu die rauchige, manchmal scharfe, manchmal ganz orientalisch-sinnliche Stimme Luncas: Das fetzt, Herr Kollege!   adi
 
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