Montag, 28. April 2008

Den 1. Mai entgegen - eine Playliste

1. MAGNIFCO: Grande Finale – Amore
2. MAGNIFICO: Balkanbeats Vol.3 – Ubiću te (Eastblok, 2008)
3. PARNO GRASZT: The Rough Guide To The Music Of Hungarian Gypsies – Odi Phenel Cino Savo/Azt Mondja a Kisfiam (World Music Network, 2008)
4. PARNO GRASZT: Balkanbeats Vol.3 – Drunk of sorrow (Eastblok, 2008)
5. WATCA CLAN: Balkanbeats Vol.3 – Balakan quoluo (Eastblok, 2008)
6. GABI LUNCĂ: Sounds From A Bygone Age - Rău e, Doamne, bolnăvioră (Asphalt Tango, 2008)
7. GABI LUNCĂ – La carciuma de la drum
8. ÄL JAWALA: Balkanbeats Vol.3 – Heymischer bulgar (Eastblok, 2008)
9. BOBAN I MARKO MARKOVIĆ ORKESTAR: Go Marko Go! – Pijem (Piranha, 2007)
10. SHANTEL feat. BOBAN MARKOVIĆ ORKESTAR: Balkanbeats Vol.3 – Disco (Eastblok, 2008)
11. HAYDAMAKY: Kobzar – Efir (Eastblok, 2008)
12. RUSSKAJA: Kazatchok Superstar – Dope shit (Chat Chapeau, 2008)
13. ZDOB SI ZDUB: Ethnomecanica – Zdubi Bateti Tare (Lawine, 2008)

Die Freiburger Band ÄL JAWALA erscheint auf den Balkanbeats Vol.3 Sampler mit dem Track "Heymischer bulgar". Gratulation! 
Deswegen gibt's heute ein neues Video zum alten Hit von ÄL JAWALA "Step into jungle", es stammt von dem Konzert am 28.01.2008 im Freiburger E-Werk. Über die Band und über dieses Konzert könnt ihr hier lesen.

Freitag, 25. April 2008

GABI LUNCA in Sounds From A Bygone Age

Das ist gerade der Fall, wenn einmal der Ausdruck “Crème de la crème” keine Übertreibung ist. Die Reihe „Sounds From A Bygone Age“ von Asphalt Tango Records schätze ich schon seit Langem. Hier werden die besten rumänischen Lautarii-Musiker vorgestellt, also die großen Stars der rumänischen Volksmusik der 60-70er Jahre, die in ihrer Mehrheit schon nicht mehr in dieser Welt sind. Eine der größten Sängerinnen von damals, Gabi Lunca, lebt aber noch. In diesem Jahr feiert sie ihren 70. Geburtstag und bis jetzt singt sie, allerdings nicht mehr auf der Bühne, sondern in einer Bucharester Kirche...

Die fünfte CD von „Sounds From A Bygone Age“ ist ihr gewidmet und hat nur einen Makel, sie ist nämlich zu kurz, nur 45 Minuten. Das ist zu wenig und ich verlange nach einer Fortsetzung!
Ein Video mit Gabi Lunca habe ich schon reingestellt, es liegt hier, und wer es noch nicht gesehen hat, muss es einfach gleich machen, erst dann hat es Sinn weiterzulesen. Es stammt aus den 60 Jahren und wurde einem Silvesterkonzert entnommen. Haben die damals gefeiert!!!!
Geboren wurde sie 1938 in einem Dorf, in einer Musikerfamilie. Selbstverständlich hat sie schon als Kind angefangen zu singen, sehr früh wurde sie auch bekannt. Mitte der 50er gewann sie einen regionalen Wettbewerb für junge Talente und bekam die Möglichkeit, eine Radioaufnahme in der Hauptstadt zu machen. Man sagt, dass, als sie zum Radio kam, ihr die Schuhe zu groß waren und sie löchrige Socken anhatte...

So begann die Geschichte der größten Diva der Lautarii-Musik. Mit 26 Jahren heiratete sie den Akkordeonisten Ion Onoriu, mit dem sie bis zuletzt auftrat. Zusammen haben sie die Herzen aller Rumänen erobert. Man sieht ihn auf diesen Foto, das eigentlich vom oben erwähnten Silvestervideo stammen könnte.

Von der Popularität Gabi Luncas im damaligen Rumänien zeugt das Zitat des Musikjournalisten Grit Friedrich, der eigentliche Autor der Serie „Sounds From A Bygone Age“: „In den letzten Jahren des Ceausescu-Regimes wurde ihr urbanes Repertoire nur noch am frühen Morgen im Radio gespielt. Die wirklichen Fans haben damals ihre Uhren nach dem Radioprogramm gestellt und um fünf vor dem Gang in die Fabrik bei einer Tasse kaltem Nesskaffee der perlenden Stimme der Sängerin gelauscht.“
Mein Urteil zu diesem Release – alle mögliche Punkte aus allen möglichen ..... unter der Bedingung, dass eine Fortsetzung folgt!

Trackliste:
1. Omul Bun N-Are Noroc (4:09)
2. Rău E, Doamne, Bolnăvioră (5:01)
3. Mă Gândesc, Neicâ, La Tine (4:48)
4. Formatia Ritmic - Hora Lăutărească (1:37)
5. Neicuţă, Mi-Aduc Aminte (3:05)
6. Dă, Mamă, Cu Bicu-N Mine! (5:25)
7. Supărată Sunt Pe Lume (6:07)
8. Ion Zlotea - Hora (2:01)
9. Azi E Nor, Mâine-I Senin (3:17)
10. Sus In Deal Pepoieniţă (4:19)
11. Pomule, De Ce Te-Apleci (5:45)

Montag, 21. April 2008

Balkanbeats Vol.3 kommt bald! Playlist

Am 3. Mai erscheint die Fortsetzung der erfolgreichen Reihe BALKANBEATS. Heute bei SLAVONIC DANCES gibt es eineKostprobe, insgesamt 6 Tracks von der frischgepressten Scheibe. Ausserdem, ganz am Ende, kommen 2 neue Lieder der St. Petersburger Band TELEVIZOR, die gerade gestern wegen ihrer politischen Texten vom örtlichen Petersburger Fernsehen ausgeladen wurde. Auf ihrer offiziellen Seite bieten die Musiker 3 neue Stücke zum Downloaden an. Deswegen könnt ihr euch den Mitschnitt von einem TELEVIZOR-Konzert mit dem Lied "Sidi doma / Bleib zu Hause" anschauen.

1. MAGNIFICO & TURBULENZA: Balkan Beats Vol.1 – Hir ai kam, hir ai go (Eastblok, 2005)
2. MITSOURA: Balkan Beats Vol.2 – Le toi (Eastblok, 2006)
3. SLAVIC SOUL PARTY: Balkan Beats Vol.3 – Opa cupa (Eastblok, 2008)
4. MAGNIFICO: Balkan Beats Vol.3 - Ubicu te (Eastblok, 2008)
5. KIRIL Feat. MC WASP: Balkan Beats Vol.3 – Jungle Shadow (Eastblok, 2008)
6. ÄL JAWALA: Balkan Beats Vol.3 – Heymischer bulgar (Eastblok, 2008)
7. FIGLI DE MADRE IGNETO: Balkan Beats Vol.3 – Nema problema turista (Eastblok, 2008)
8. SLONOVSKI BAL: Balkan Beats Vol.3 – Moscow fever (Eastblok, 2008)
9. TELEVIZOR – Sidi doma (thx to www.televizor.spb.ru)
10. TELEVIZOR – Ochki (thx to www.televizor.spb.ru)


Sonntag, 20. April 2008

RUSSKAJA - live im Waldsee (Fotoset)












Mehr Bilder gibt's hinter dieser Collage! Einfach clicken, die Galerie wird in einem anderen Fenster geöffnet. Die oberen Bilder sind auch vergrößbar.

Alle Fotos (c) bozhidar. Falls jemand sie weiterverwenden will, bitte schön, sagt mir aber bitte Bescheid.

Donnerstag, 17. April 2008

Matou Noir am Freitag im Ulrich-Zasius-Haus

Jörg von der Band Matou Noir, die uns den Slam Supreme versüßt, schickte gerade diese Nachricht: Have a look!

liebe freunde der leichten unterhaltung!

am kommenden freitag, den 18.april, steigt im sagenumwobenen ulrich-zasius-haus die apokalyptische feier zum abgesang auf die semesteferien! zu diesem anlass werden nicht weniger als 3 bands aufspielen, gefolgt von einem großen dj der balkanischen musik! die pforten des uzh öffnen sich euren vergnügungshungrigen seelen um 21h, völlig frei von jeglichem obulus! um 21h30 sorgen silàs (indie, instrumental) für einen angemessenen einstieg in das spektakel, um 22h30 heben matou noir (tango, klezmer, balkan) zu einem fulminanten höhepunkt an, dessen beben von phonics ab ca. 0h30 weiter und tiefer in die nacht hineingetragen wird. als fanal des sündigen treibens wird sich dj bogdan (radio dreyeckland) hinter die plattenteller begeben und euren seelen nochmal so richtig einheizen.
in diesem sinne freuen wir uns, euch in einer woche in unserem tempel willkommen zu heißen!


Dienstag, 15. April 2008

Die Preise von Go East 2008 wurden vergeben an....

Fast die ganze Woche war ich in Wiesbaden beim GoEast Filmfestival. Osteuropäische Filme von morgens bis nachts, das tut immer gut! Ich schreibe sicher noch was zu den einzelnen Filmen, jetzt aber nur die Preise, die gerade am heutigen Abend vergeben wurden.... Also...


1. Škoda-Preis „Die Goldene Lilie“ für den Besten Film
MAGNUS / MAGNUS - Estland/Großbritannien 2007 Regie: Kadri Kõusaar

2. Dokumentarfilmpreis „Erinnerung und Zukunft“ der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ DIE BLUMENBRÜCKE / PODUL DI FLORI - Rumänien 2008 Regie: Thomas Ciulei

3. Preis für die Beste Regie der Stadt Wiesbaden
LIEBE UND ANDERE VERBRECHEN / LJUBAV I DRUGI ZLOČINI - Serbien/Deutschland/Österreich/Slowenien 2008 Regie: Stefan Arsenijević

4. Preis des Auswärtigen Amts
AM FLUSS / BILJA RIČKI (U REKI), Ukraine 2006 Regie: Eva Nejman

Lobend erwähnt wird:
5. Die herausragende Leistung des Schauspielerensembles Sergej Puskepalis, Leonid Bronevoj, Svetlana Kamynina in DIE EINFACHEN DINGE / PROSTYE VEŠČI - Russland 2006, 
Regie: Aleksej Popogrebskij
6. Für ein umfassendes Mosaik der bulgarischen Gegenwart und Vergangenheit
THE MOSQUITO PROBLEM AND OTHER STORIES / PROBLEMAT S KOMARITE I DRUGI ISTORII - Bulgarien/Deutschland/USA 2007 Regie: Andrej Paunov

7. Preis der Internationalen Filmkritik (FIPRESCI-Preis)
MAGNUS / MAGNUS - Estland/Großbritannien 2007 Regie: Kadri Kõusaar

Filmförderpreis für Koproduktionen von Nachwuchsfilmemachern aus Deutschland und Ländern Ost- und Südosteuropas der Robert Bosch Stiftung
Kategorie Kurzspielfilm:
8. SUNSTROKE (Deutschland/Ungarn) - Regie: Lili Horváth, Produzent: Henning Kamm, Kamera: Róbert Maly
9. RENOVATION (Deutschland/Rumänien) - Regie: Paul Negoescu, Produzent: David Lindner, Drehbuch: Simona Ghita, Kamera: Paul Andrei Butica
Kategorie Dokumentation:
10. KEIN ORT – NOWHERE IN EUROPE (Deutschland/Polen) - Regie: Kerstin Nickig, Produzent: Michael Truckenbrodt, Co-Produzent: Marcin Wierrzchoslawski, Kamera: Michal Tywoniuk
11. Preis der BHF-BANK-Stiftung für den besten Beitrag einer osteuropäischen Hochschule
BEIM FLUSS / PRZY RZECE - Regie: Magdalena Kowalczyk, Polen 2006, Hochschule: Andrzej Wajda Master School of Film Directing, Warschau

Preisträger des goEast-Hochschulwettbewerbs 2008

In der Sektion Dokumentarfilm:
12. BEIM FLUSS / PRZY RZECE - Regie: Magdalena Kowalczyk, Polen 2006, Hochschule: Andrzej Wajda Master School of Film Directing, Warschau
Zweite Preise:
13. FRAUENBILDER - Regie: Tinatin Gurchiani, Deutschland/Iran 2007, Hochschule: HFF Potsdam-Babelsberg
14. WEGEN DER SCHUHE/ O TOPANKI - Regie: Rozálie Kohoutová, Tschechische Republik 2007, Hochschule: FAMU Prag

In der Sektion Animations- und Experimentalfilm:
14. CHORD - Regie: Simon Rauh, Deutschland 2008, Hochschule: Fachhochschule Mainz
Zweite Preise:
15. MY HAPPY END - Regie: Milen Vilanov, Deutschland 2007, Hochschule: HFF Potsdam-Babelsberg
16. MENSCHEN AUF DER PARKBANK / LAVIČKÁŘI - Regie: Denisa Grimmová, Tschechische Republik 2007, Hochschule: FAMU Prag

In der Sektion Kurzspielfilm:
17. I DON’T FEEL LIKE DANCING - Regie: Evi Goldbrunner und Joachim Dollhopf, Deutschland 2008, Hochschule: HFF Potsdam-Babelsberg
Zweiter Preis:
18. WIE ES IST, MEINE MUTTER ZU SEIN / JAK TO JEST BYĆ MOJĄ MATKĄ - Regie: Nora McGettigan, Polen 2007, Hochschule: Andrzej Wajda Master School of Film Directing– Wajda-Schule, Warschau
Dritter Preis:
19. WÜRMER / ČERVI - Regie: Viera Cakanyova, Tschechische Republik 2007, Hochschule: FAMU Prag

goEast-Preis in Gedenken an Reinhard Kämpf:
20. DIE BLUMENBRÜCKE / PODUL DI FLORI - Rumänien 2008, Regie: Thomas Ciulei

P.S.: Vielleicht werden bald hier noch kleine Kommentare zu den Preisträgern erscheinen, wer weiss, ansonsten, Fotos der Preisträger und weiteres Pressematerial zum goEast Filmfestival 2008 stehen unter www.filmfestival-goEast.de im Pressebereich zum Download bereit.

Sonntag, 13. April 2008

Aprilmix in meiner Abwesenheit

1. GIPSY CZ: Benga-Beating (Single) - Benga-beating (Indies Scope, 2008)
2. DELADAP Feat. GIPSY CZ: So Shunes (Single) - So shunes (radio edit) (Chat Chapeau, 2007)
3. PROSTI DUMI: Ajde Na Balkana - Djavolskoto devojcze (Indies Scope, 2008)
4. GABI LUNCĂ: Sounds From A Bygone Age – Vol.5 – Omul bun n-are noroc (Asphalt Tango, 2008)
5 GABI LUNCĂ: Sounds From A Bygone Age – Vol.5 – Hora lautareasca (Asphalt Tango, 2008)
6. GABI LUNCĂ: Sounds From A Bygone Age – Vol.5 – Suparată sunt pe lume (Asphalt Tango, 2008)
7. ROMANO DROM: The Rough Guide To The Music Of Hungarian Gypsies - Ravel Luluyi (World Music Network, 2008)
8. STRIBOR KUSTURICA AND THE POISONERS: Zavet OST - Cane in the city of lights (Emarcy, 2008)
9. RUSSKAJA: Kazatchok Superstar – Do Utra (Chat Chapeau, 2008)
10. RUSSKAJA: Kazatchok Superstar – Gop Stop (Chat Chapeau, 2008)
11. NUCK CHORRIS GANG: 100% Karate – Supermarket (Indies Scope, 2008)
12. NUCK CHORRIS GANG: 100% Karate – Jedna pulka nebe (Indies Scope, 2008)
13. ZDOB SI ZDUB: Ethnomecanica – Hardcore Moldovenesc (Lawine, 2008)
14. ZDOB SI ZDUB: Ethnomecanica – Zdubi Bateti Tare (Lawine, 2008) (4:46)
15. ZDOB SI ZDUB: Ethnomecanica – Paint it Black (Cuibul SRM, 2006)

GABI LUNCĂ irgendwann in den 60-ern am Rumänischen TV. Schade, dass es nur 1:17 dauert! Alle unbedingt gucken!!!


Dienstag, 8. April 2008

RUSSKAJA in Freiburg

Hier aus der "Badische Zeitung" mit ein paar meiner Kommentare.
In der Luft "klatsch" machen
Gute Laune und leicht exotische Partymusik: Die Wiener Band Russkaja war im Freiburger Waldsee zu Gast
Der Name dieser Band hat drei Silben: Rus-Ska-Ja. Und damit ist fast schon alles gesagt. Der Sänger singt russisch, die Musiker spielen Ska, und das Publikum ruft bei jeder Erwähnung des Band-Namens euphorisch "Ja!" . Jetzt war die siebenköpfige Wiener Band auf Einladung der KGB-Bar im Freiburger Waldsee zu Gast.
Russkaja hat ein klares Anliegen. Sie wollen das Publikum mit guter und leicht exotischer Partymusik unterhalten. Dazu nehmen sie alte russische Melodien oder komponieren mit solchen Anklängen (Anm. B.: Sie covern auch gerne russische Hits.). Darunter legen sie harte Off-Beats mit Schlagzeug, Bass und Gitarre. Zwei Bläser sorgen für satten Sound und eine Geigerin für die gelegentliche folkige Note. Im Mittelpunkt steht aber Sänger Georgij Makazaria, der mit seiner kratzig-dunklen Stimme früher in Musicals gesungen hat und bei der österreichischen Metalband Stahlhammer. Er macht auch oft lustige Ansagen: "Ich will eure Hände in der Luft sehen, die dort, klatsch machen!"(Sein Akzent ist wirklich witzig, vielleicht ist das nur die Show, wer weiss?)
Schon beim ersten Song beginnen alle im schön gefüllten Waldsee zu hüpfen. Die gute Laune hält sich bis zum Schluss. Bei dieser Band ist fast alles High-Speed. Balladen gibt’s keine. Gelegentlich gönnt Makazaria dem Publikum einen Moment der Ruhe, singt eine Zigeunerweise, beschwört Geister oder erinnert an die Schwierigkeiten, einen sowjetischen Kleinwagen zu starten. Doch sofort setzt der Ska-Beat wieder ein, und die Party-Stimmung hat einen neuen Höhepunkt.
Makazaria ist gebürtiger Russe (Ich würde sagen, dass er genauso ein "gebürtiger Russe"ist wie Fatih Akin ein gebürtige Deutscher.), kam 1989 nach Österreich und ließ sich inzwischen einbürgern. "Ich singe zwar russisch, aber um uns zu verstehen, muss man kein Russisch können" , sagt er zu Beginn des Konzerts. Die Fremdsprache ist wohl nur so etwas wie ein weiteres exotisches Element für die Ska-Musik, wobei die schnelle Urform des Reggae auch in Russland durchaus populär ist.
Auf der Bühne tragen die Musiker rot-schwarze Kittel, eine kuriose Mischung aus Uniform und Schlafanzug-Oberteil. (Siehe meine Fotos hier.) Gelegentlich gibt es kleine Choreographien. Und auch das Publikum wird immer wieder einbezogen. Oft sind die Stücke so suggestiv-eingängig komponiert, dass man gar nicht anders kann, als an der richtigen Stelle mitzugrölen. Die Show von Russkaja ist berechnend, aber die Rechnung geht auf.
Die Band ist eine bunte Truppe. Die Bläser und der Gitarrist sind gebürtige Österreicher, der Bassist kommt aus der Ukraine, der Drummer ist Brite mit ungarischen Vorfahren, die Geigerin Deutsche mit russischem Namen. Alle sind ausgebuffte Profis, die schon in anderen Bands gespielt haben. Gleich im dritten Stück bekommt jeder ein Solo, um zu zeigen, dass hier Könner Party machen.
Zum Schluss demonstriert Sänger Makazaria wie man mit einem Megafon und einem Mikro täuschend echten Sirenensound produzieren kann. Ganz großer Alarm im Waldsee!

Montag, 7. April 2008

Ukrainische Musik für April

Heute, wie immer am ersten Montag des Monats, gibt's bei mir Musik aus der Ukraine. Noch bis Ende der Woche befindet sich die Band HUDAKI (ГУДАКІ) auf ihrer Schweiz-Tour. Am vergangenen Sonntag waren sie in Basel, am kommenden werden sie in Zürich spielen, und dann geht es zurück zu ihrem Heimatdorf Nizhnje Selyshche (Нижнє Селище). Deswegen gibt es heute auch ein neues Video von dieser Kapelle mit einer richtigen ukrainischen Hochzeit. Das Lied heißt "Na berezhku (Auf den Ufer)".

1. HAYDAMAKY: Kobzar – Message (Eastblock, 2008)
2. HAYDAMAKY: Ukraine Calling – Pid oblachkom (Eastblock, 2006)
3. MARIJA BURMAKA: Saundtreki – Pid oblachkom (Moon Records, 2008)
4. MARIJA BURMAKA: Saundtreki – Poranena v serce (Moon Records, 2008)
5. HUDAKI: Muzyka iz Handala - Maritschko tschitschery (Hudaki, 2004)
6. HUDAKI: Muzyka iz Handala - Horilotschka (Hudaki, 2004)
7. HORTA: Ukarjins’ka Herojichna Pisnja – Partyzans’ka (Karajina Mrij, 2008)
8. KHVYLJU TRYMAJ: Ukarjins’ka Herojichna Pisnja – Ja s‘ohodni vid vas vid’jizhdzhaju (Karajina Mrij, 2008)
9. TARAS CHUBAJ & SKRJABIN: Nashi Partyzany – Ked’ mi prishla karta (Atlantix, 2004)
10. STELSI – U stolyci (thx to fdr.com.ua)
11.STELSI: Tam… - Tam… (Stelsi, 2005)
12. VOANERHES – Dumbo didaj bo (thx to fdr.com.ua)


Sonntag, 6. April 2008

Ethnomechnics made by Zdob Si Zdub

 

Am 4. April erschien das zweite große Release von ZDOB SI ZDUB aus Moldawien für den westliche Markt. Das Album heißt „Ethnomecanica“ und ist eine Variation seines älteren, gleichnamigen rumänischen Bruders vom Dezember 2006. In Moldawien, Rumänien und Russland wurde die Platte als eine Art „The best of...“ vermarktet. Die Lieder von „Ethnomecanica“ sind den Fans der Band altbekannt. Die Platte haben die Musiker für das 10jährige Erscheinen ihres ersten Albums gedacht, mit der Idee, die alten Lieder neu zu spielen. Insgesamt hat die Band 4 vollständige Alben produziert, plus ein Paar Sampler und Remixeplatten, manche Alben hatten zwei, drei Versionen: für den Russischen und für den Rumänischen Markt. Die Idee kam gut an, die rumänische CD höre ich sehr gerne... und jetzt kommt dieses internationale Release von niemand geringeres als SONY/BMG. Das Cover gleicht seinem rumänischen Pendant, der Inhalt aber nicht. Optisch ist diese Digipack-CD einfach Spitze – schöne Bilder, Übersetzungen von Liedern auf Englisch, etc. Drinnen ist sie nicht so perfekt. Ich würde behaupten, dass die inhaltlichen Änderungen insgesamt eher geschadet als etwas verbessert haben.
Den größten Schaden verursacht die englische Sprache. Es geht mir nicht um die Aussprache der Sänger, die ist ganz okay, sondern um die Texte, die etwas blöd dabei aussehen. Gleich beim ersten „Cosmic Song“ singt man über „Mister Gorbatchov“ (Lebt er noch, der beste Deutsche aller Zeiten?) und „red wine“. Ein bisschen später kommt der Megahit „Hardcore Moldovenesc“, auch auf Englisch, und dieses „red wine“ wird so oft wiederholt, dass man sich schon ein Glass Bier wünscht. Der alte russische 80er Jahre Hit der Band KINO „This is the night“ im Original „Videli Notch’“ ist auch nicht so gelungen, wie bei den ersten Covern mit dem russischen Zigeuner- TRIO ERDENKO. Ich weiß nicht, wer die englischen Texte übersetzt bzw. verfasst hat, sie sind aber der schwächste Teil am ganzen Album. Wobei die rumänische CD ein hervorragendes Lied auf Englisch hatte – ein Cover zum ROLLING STONES Klassiker „Paint it Black“, frisch und originell, aber auf unserer CD gibt’s das Lied nicht. Schade! Die rumänische Ausgabe hat auch eine schöne Version des „Kashmir“ von LED ZEPPELIN auf Rumänisch unter dem Namen "Laur Balaur" – ein herrliches Stück! Vielleicht fielen diese Lieder wegen der Autorenrechte weg, ich weiß es nicht. Auf jeden Fall waren sie sehr interessant und gut.
Insgesamt fehlen drei Lieder, 16 hier gegenüber 19 auf der rumänischen CD. Fast alle Stücke wurden neu gemischt, vielleicht sogar neu im Studio aufgenommen, und manchmal klingen sie sogar besser, als auf dem Release aus dem Jahr 2006. Das heißt, hier liegt ein ganz neues Werk von ZDOB SI ZDUB vor, das meiner Meinung nach bei keinem Fan fehlen soll. Sogar diejenigen, die schon die rumänische Version von „Ethnomecanica“ haben, werden hier etwas neues für sich finden.
 
ZDOB SI ZDUB on Tour


Hier findet ihr das offizielle Pressrelease zum Album, gut gemacht und geschrieben. Die Bilder sind vergrößerbar. Und zum Hören biete ich „Paint it black“ mit Balkantrompeten noch mehr geschwärtzt.



 
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Mittwoch, 2. April 2008

JAROMIR 99 & THE BOMBERS beim WDR Hörspiel Lost In Praha

Die Comic 2d Band THE BOMBERS hat den Soundtrack zum Hörspiel "Lost In Praha" vom deutschen Schriftsteller Martin Becker und seinem tschechischen Kollegen Jaroslav Rudiš aufgenommen. Rudiš ist selbst ein Mitglied von THE BOMBERS, er spielt dort Klavier, außer ihm spielen noch mit: Jaromir 99, Joa Kater, Ladislav Atom Kutik, Ondřej Ježek und Zdenek Jurčik (mehr zum Thema THE BOMBERS könnt ihr bei mir hier lesen). Premiere des Hörspiels fand am Dienstag, den 1. April bei WDR Eins Live statt.


Im Hörspiel wird die Band KAFKA genannt. Sie spielen in einer Kneipe im Prager Stadtteil Žižkov, wohin die Haupthelden auf ihren Irrwegen durch die Hauptstadt der Tschechischen Republik einkehren. Es wurden zwei instrumentale Stücke und zwei neue Lieder speziell dafür von den Bandmitgliedern Jaromir 99 und Ondřej Ježek geschrieben. Der Bandgitarrist Joa Kater hat auch eine der Hauptrollen im Hörspiel übernommen, nämlich den tschechischen Reiseführer in Prag.
Auf ihrer myspace Seite kann man die Musikstücke aus "Lost In Praha" anhören, das Hörspiel selbst von 53 min Länge steht jetzt für einige Zeit zum Download auf der WDR Eins Live Seite bereit. Es wird auch eine Wiederholung geben, und zwar am 26. Mai, Mo 23:05, WDR 3.

P.S.: Ha-ha! Man könnte die Band aus dem Hörspiel auch MOZART nennen, schließlich ist die Marke Mozart genauso wertvoll für die Tourismusbranche in Prag wie Kafka und dazu war er noch ein Musiker.„Meine Prager verstehen mich“